MAXIMILIAN ERBACHER

UNITED COLORS, 2011

UNITED COLORS
München, Uamo Festival 2011
Stoff, Batikfarben, 3D Wandbeschriftung, United Colors Einnäher, Holz, Kleiderbügel, Bühnenlicht, 1 Kanal Audio
Maße: variabel
In Zusammenarbeit mit Tobias Becker, Aymeric Fouquez


Text der Projektion (Kleinbild-Dia, Kodak Karusell)

„Max, Tobi und Aymeric werden in ihrer Boutique einige schöne Sommertage lang viel viel Stoff sehr schön batiken. Weil sie sich dachten, dass das eine schöne Sache ist. Diese Stoffe werden dann sehr schöne Farben tragen, bunte, freundliche Farben, ungefähr so, wie man es sich so vorstellt. Mit Mustern und großen lila und gelben Sternen, so ungefähr wie Mantras irgendwie oder Blumen. Und dann werden sie aus diesen Stoffen schöne Kleider nähen, Hosen und schöne Oberteile, die alle anziehen werden, die sich einfinden werden, bei ihrer schönen Batik-Aktion (Anm.: Boutique-Raum für temporäre Kunst, 2011). Und es werden bestimmt viele kommen und durch die großen Schaufensterscheiben gucken, weil Batikstoffe so schön anzusehen sind und weil man sich vielleicht erinnert fühlt. Und die Kleider! 
Wenn man sie anzieht, fühlt sich alles vielleicht nicht mehr ganz so schlimm an. Und wer will, kann auch mitbatiken und kann so noch mehr Teil der schönen Batik-Aktion sein. Und das fühlt sich vielleicht noch ein bisschen besser an. Es gibt so viele schöne Farben und Formen, die man da entdecken kann. Und wenn man in diesen Kleidern vielleicht dann auch noch rumläuft und sich bewegt, dann werden vielleicht auch alle Bewegungen ein bisschen leichter. Weil man sich erinnert fühlt. Und vielleicht gibt es auch noch schöne Musik dazu, so Musik, die einen vielleicht woanders hinbringt, in eine andere Zeit. Und dann werden die Bewegungen vielleicht noch etwas leichter und man ist ganz berührt auf einmal. Weil man sich erinnert fühlt. 
Und dann berührt es einen vielleicht noch mehr und man fängt an, auch was zu fühlen. In diesen so schönen Kleidern, mit diesen schönen Menschen, die auf einmal viel schöner sind und man selbst fühlt sich vielleicht auch irgendwie schöner. Und dann kommen mehr Menschen und alle sind so schön wie die Batikstoffe, so schön wie die Kleider und auf einmal ist vielleicht alles auf einmal ein bisschen schöner als vorher. Weil man irgendwie in all diese Farben eintaucht, in all die Formen, die alle so schön sind. 
Und wir werden vielleicht anfangen, uns zu berühren, weil das so schön ist. Weil alles andere auch so schön ist. Und wir werden uns vielleicht sogar festhalten und uns umarmen, weil wir merken, dass das so schön ist. Und vielleicht werden wir weinen vor Freude über uns. Dass wir uns begegnen können in all diesen Farben und Formen. Und gleichzeitig werden wir vielleicht weinen vor Trauer, dass das alles nicht mehr geht. Ultra social. (Tobias Becker, 2011)


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