„Null Staaten“ besteht im Kern aus einer Serie von Fotografien, die an den 19 Autobahngrenzübergängen Deutschlands zu den Nachbarstaaten entstanden. Einerseits ist ihre Funktion überholt und dem Verfall preisgegeben, andererseits markieren sie eine symbolische Grenze, die noch lange nicht überwunden ist, bzw. einer komplexen historischen wie zukünftigen Entwicklung unterliegt. Waren sie vor dem Schengener Abkommen Kontrollinstrument und Ausdruck nationalstaatlicher Souveränität, sind sie nun merkwürdige, durch eine verlassene Architektur gekennzeichnete Orte. Eine Landschaft aus Nicht-Orten. Die Orte erscheinen noch vertraut, erinnern uns nostalgisch an die Raumordnung unserer Jugendzeit. Wer die Dokumente sehen will muß immer noch anhalten, aber Eile ist geboten. Internationale Fastfoodketten und Tankstellen schließen die noch funktionslosen und menschenleeren Plätze. Ergänzt wird die Fotoserie durch einen Tisch mit dokumentarischen Material. Der Videofilm „An manchen Orten“ (D 2004, 23 Min.) ist das Ergebnis der über zehntausend Kilometer langen Reise entlang der Peripherie Deutschlands.
(Dr. Stephan Mann, Museum Goch, 2004)
ZERO ZONES
19 C-Prints on Dibond: je 145 x 123 cm
An manchen Orten (Video/Super8): 23 min., DV Pal, color, stereo
ed.: 5+1
The photographic series „NULL STAATEN-ZERO ZONES“ consists of 19 colored photographs and various diary entries documenting a geographic as well as a personal trip along the dissolving borders of Germany to the European neighbouring countries. The photographs display the former checkpoints to Austria, France, Luxembourg, Belgium, the Netherlands and Denmark. The series was completed taking pictures of the Polish border stations in Stettin, Frankfurt (Oder), Forst and Görlitz in 2004.