Das Ritual der Reise und die damit einhergehende Bewegung sind wiederkehrende und elementare Momente in Maximilian Erbachers Arbeiten. Sein nüchterner Blick, den er fotografisch oder videotechnisch dokumentiert, führt uns zu Orten, an denen die Kommunikation zwischen Ort und Mensch gestört ist. Durch geringfügige Verschiebung gewohnter Sehweisen stellt Erbacher unsere vermeintliche Erfahrungen und unser Wissen auf die Probe.
Auf der Suche nach „Null Orten“ (Null Staaten 2001/2004, Nullzonen 2005) fällt ihm Karl Moiks Musikantenstadl auf.
Seit der ersten Livesendung im Jahre 1981 aus einer Sporthalle im oberösterreichischen Enns hieß es bis zu Silvester 2005: alle drei Monate Heimat. 25 Jahren lang erreichte der Stadl mit einer konstanten Einschaltquote bei 23 Prozent im Schnitt circa sechs Millionen Menschen pro Sendung, zuzüglich etwa 22 Millionen Zuschauer via Satellit. Bis heute haben circa 2,3 Milliarden Menschen regelmäßig die erfolgreichste Unterhaltungsshow auf Reisen gesehen.
Moiks volkstümliche Unterhaltungssendung war die erste aus dem Westen, die 1988 aus Moskau und 1989 nach dem Mauerfall aus Cottbus live sendeten. In den folgenden fünfzehn Jahren bereiste er mit seinen Musikanten alle Kontinente der Welt. Darunter auch China im Jahre 1999. Vierzehn Jumbojets brachten 4000 Stadlfans zur Livesendung in die Verbotene Stadt nach Peking, die von 600 Millionen Chinesen über CCTV gesehen wurde.
Mit dem Ende der Ära Moik 2006 beginnt für Erbacher die Arbeit mit seinem Archiv aus drei Jahren Bewegung durch die volkstümliche Szene. Erbacher hat den Stadl bei fünf Lifesendungen besucht, beobachtet und sondiert.
„Heute bin ich dein Freund“ ist die erste Auskoppelung. (M.M., 2006)